Das 5. World Organic Forum fand vom 27. bis 30.6.2022 auf Schloss Kirchberg statt. BiO Reporter International hat eine Reihe wichtiger Statements und Beiträge sowie eine Auswahl von Reden auf Videos zusammengestellt. Die internationale Konferenz war vollgepackt mit Informationen und Inspirationen hervorragender Referenten. Die Arbeit in verschiedenen Workshops, Networking und das Feiern zweier wichtiger Jubiläen - 50 Jahre IFOAM Organics International und 50 Jahre Club of Rome rundeten die Tagung ab. Zusammenfassend kann man sagen, dass es sehr fruchtbare Tage für die globale Bio-Bewegung waren, an denen 150 Teilnehmer aus 12 Ländern teilnahmen.
Der Tagungsort Akademie Schloss Kirchberg Ökologische Land- und Ernährungswirtschaft
Themenschwerpunkte
Im Mittelpunkt des 5. World Organic Forum unter dem Motto "Localizing SDGs", stand die Aufgabe, die Zusammenarbeit von Bio-Regionen in aller Welt weiterzubringen: Wie können die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN (SDGs) erfolgreich in ländlichen Regionen umgesetzt werden? Im Rahmen der Pressekonferenz wurden die unterschiedlichen Themenschwerpunkte der internationalen Konferenz vorgestellt, die Sprecher gingen auf die Lage und die Perspektiven der europäischen und weltweiten Bio-Bewegung ein, deren Weltdachverband im Rahmen der Tagung seinen 50. Geburtstag feierte.
Zusammenfassung der Beiträge von Jan Plagge, Thomas Cierpka, Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald und Rudolf Bühler während der Pressekonferenz.
"Wir Bio-Bauern zeigen wie es ohne Pestizide und chemisch-synthetischen Dünger geht", erklärte Rudolf Bühler, Initiator des World Organic Forum und Vorsitzender der „Stiftung Haus der Bauern" (Schloss Kirchberg) zu Beginn der Tagung. Wir verstehen uns als Think Tank und Ort für den Erfahrungsaustausch, bringen aber auch die erarbeiteten Ziele auf regionaler Ebenen in die praktische Umsetzung. Das zeigten die 29 Projekte, mit denen man derzeit im Austausch und Zusammenarbeit sei.
Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald und Rudolf Bühler (rechts)
50 Jahre IFOAM Organics International
Die globale Bio-Bewegung feierte 50 Jahre IFOAM Organics International und blickte zurück auf die Anfänge sowie die Entwicklung. Der Mitbegründer Prof. Dr. Hardy Vogtman, der ehemalige IFOAM-Präsident und heutige IFOAM-Botschafter Gerald A. Herrmann sowie der Präsident von IFOAM Organics Europe, Jan Plagge, diskutierten über Errungenschaften, Herausforderungen und Perspektiven der Dachorganisation der globalen Bio-Bewegung mit starken regionalen Gremien.
Vandana Shiva: Öko-Landau ist Fürsorge für die Erde
Prof. Dr. Vandana Shiva, international bekannte Öko-Aktivistin und Trägerin des World Livelihood Award/ Alternativer Nobelpreis), machte in ihrer Rede anhand vieler Beispiele die Zusammenhänge und negativen Auswirkungen der global dominierenden Agroindustrie mit Gentechnik, Pestiziden und Saatgut-Patenten aufmerksam und verurteilte ihre Skrupellosigkeit. Im Gegensatz dazu steht die Agrarökologie mit biologischer Landwirtschaft, fairen, regionalen Strukturen und bäuerlichen Anbaupraxen. Das Video ist eine Zusammenstellung ihrer wichtigsten Botschaften.
Die Keynote von Dr. Vandana Shiva auf dem 5. World Organic Forum auf Schloss Kirchberg war eine spannende Erfahrung! Mit ihrem profunden Wissen über die Natur und das Leben und ihrem Engagement für den ökologischen Landbau transportiere sie ihre Botschaft: Bauernrechte, biokulturelle Vielfalt in der Ernährung und regenerative Landwirtschaft in bäuerlichen Gemeinschaften sind die Ausdrucksformen für die Lokalisierung der SDGs.
Ein König aus Ghana setzt sich für Bio-Landbau ein
Seine Majestät Osagyefuo Amoatia Ofori Panin König der Region Akyem Abuakwaaus in Ghana, begleitet von seinen Gefolge war ebenfalls zu Gast auf Schloss Kirchberg. Er fördert den Öko-Landbau in Ghana: Unter anderem hat er die Okyeman Environment Foundation (OEF) gegründet, die zusammen mit den Vereinten Nationen ein Entwicklungsprogramm zur Aufforstung, zu Umwelt Nachhaltigkeit und Tourismus durchführt. Außerdem hat er die Universität für Landwirtschaft und Umweltstudien in Bunso gegründet, die sich mit Öko-Landbau beschäftigt. In seiner Keynote betonte er: „Eine gesunde Natur bedeutet gesunde Menschen und einen gesunden Planeten. Wir haben die Verantwortung dafür von Gott in die Hand bekommen und sollten dies jenseits all unserer kulturellen Vielfalt demütig annehmen“.
Seine Majestät Osagyefuo Amoatia Ofori Panin König der Region Akyem Abuakwaaus in Ghana, begleitet von seinen Gefolge während seiner Rede.
Fazit: Hochkarätige Sprecher, inspirierende Workshops und besondere Gäste, machten der Mission des World Organic Forum "ein globales Netzwerk regionaler Bio-Netzwerke zu organisieren und zu pflegen, alle Ehre.
Autorin: Karin Heinze, BiO ReporterIn
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