Naturkosmetik wächst beflügelt von "Neuer Ursprünglichkeit"
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Der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V. (IKW) legte zum Ende des Jahres 2025 erfreuliche Zahlen der Branche: Der Gesamtumsatz der für Schönheitspflegeprodukte im Inland stieg um 6,3 % auf 18 Mrd. Euro. Besondere Relevanz kam dabei einmal mehr der Naturkosmetik zu. Das Exportgeschäft fiel eher schwach aus. Marktforscher Robert Kecskes sprach von einem Trend zu „Neuer Ursprünglichkeit“ sowie den starken Trendclustern Gesundheit und Nachhaltigkeit, die diesen beflügeln und letztlich der Bio- und Naturkosmetik-Branche zugutekommen.


Kecskes: "Human is Key!"
"Die Zukunft gehört denen, die sich trauen", sagt der Marktforscher. In der heutigen gespaltenen Gesellschaft und Weltverlust-Ängsten, mit ihrem vielfachen Bedürfnis nach alten Zeiten "Retrotopie", müsse durch Dialog und nicht durch "Weltverbot" die Spaätung aufgehoben werden. Indem Unternehmen die Trends – Gesundheit (12%), Nachhaltigkeit (8%) und Lifestyle (8%) – erkennen und ihnen in ihren Produkten gerecht werden.


Drogeriemärkte bleiben wichtigste Einkaufsstätte
Kosmetika werden am häufigsten im Drogeriefachhandel gekauft (53 %), gefolgt vom Fachhandel (18 %). Die größten Zuwächse verzeichnet der E-Commerce, der um 22,5 % wächst und mittlerweile 7 % des Gesamtmarktes ausmacht. Haushaltspflegemittel werden primär über Drogeriefachmärkte vertrieben (36 %), gefolgt von Discountern (27 %). Auch hier zeigt der Onlinehandel das stärkste Wachstum: plus 12,7 % und nun 5 % Marktanteil.

Stabile Branche, trotz schwieriger wirtschaftliche Lage und überbordende Bürokratie
Insgesamt zeigte sich der Markt für Schönheits- und Haushaltspflege 2025 mit einem Umsatzwchstum von insgesamt 2,9 % auf 35,6 Mrd. Euro stabil, auch wenn das Marktumfeld und die Gesamtwirtschaft sich schwach entwickelt haben. „Hohe Standortkosten und Überregulierung binden Ressourcen und verhindern Investitionen – und das in einer Branche, die für Innovation steht“, betont IKW-Geschäftsführer Thomas Keiser. Eine aktuelle Studie ermittelte, dass 90 % der befragten Unternehmen Bürokratie als zentrale Belastung sehen, 75 % den Standort Deutschland für wenig attraktiv halten.

Export unter Druck
Während der Inlandsmarkt wächst, entwickelt sich der Export rückläufig: Das Auslandsgeschäft sinkt um 2,1 % auf 11,8 Milliarden Euro. Kosmetika verlieren 1,9 % , Haushaltspflegeprodukte 2,7 %. Neben hohen Energie- und Personalkosten, welche die Handlungsspielräume am Standort Deutschland einengen, wirkt sich zunehmend auch die geopolitische Lage negativ auf die internationalen Absatzmärkte aus.
Autorin: Karin Heinze, BiO Reporter International
Quellen: IKW Pressekonferenz, Pressemitteilung










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