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BIOFACH/VIVANESS 2023: Messe und Branche präsentieren sich kraftvoll mit positivem Spirit

Der internationale Jahresauftakt der Bio-Lebensmittel- und Naturkosmetik-Branche glänzte mit knapp 36.000 Fachbesuchern aus 135 Ländern. Ein überzeugendes Branchentreffen, das - passend zum Motto "Paving the Path" - Selbstbewusstsein und Zuversicht ausstrahlte. Zudem mit dem Kongressschwerpunkt „Bio. Ernährungssouveränität. Wahre Preise“ eine hochaktuelle politische Botschaft hatte. Das traditionelle "Familientreffen" der weltweiten Bio-Community auf der BIOFACH und VIVANESS in Nürnberg, lebte wieder von der Vielfalt innovativer Ideen, vom inspirierenden Austausch und vom Networking. Die Bio-Branche und das Messe-Duo zeigten sich krisen-resilient. Das untermauerten beide mit einem Umsatz von 15,3 Mrd. Euro 2022 im deutschen Bio-Markt (BÖLW) und 125 Mrd. Euro 2021 global (IFOAM/ FiBL) sowie einem beeindruckenden Auftritt von 2.765 Ausstellern aus 95 Ländern.

Bio gibt unmittelbare, funktionale und zukunftsweisende Antworten

„Wir befinden uns inmitten von Zeitenwende und Multikrise: Denn ob Energie-, Klima- oder Artenkrise, wir müssen jetzt die richtigen Antworten geben. Und Bio gibt unmittelbare, funktionale und zukunftsweisende Antworten für eine sozial-ökologische Transformation und damit enkeltaugliche Land- und Lebensmittelwirtschaft innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen", brachte es Tina Andres auf den Punkt. "Die BIOFACH geht mit ihrem Motto "Paving the Path" als Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel voran, setzt den Ton und Anker für die gesamte Branche und zeichnet das Leitbild. Hier treffen und vernetzten sich innovative und engagierte Unternehmer sowie Visionäre mit dem klaren Fokus 30 Prozent Bio in 2030 und zeigen mit positiven, kraftvollen Beispielen, wie wir Zukunft anders gestalten können,“ erklärt die Vorstandsvorsitzende, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Auch Petra Wolf, Mitglied der Geschäftsleitung, NürnbergMesse war als Veranstalter begeistert: „BIOFACH und VIVANESS sind nicht nur zurück im Februar, sondern haben an den vergangenen vier Tagen auf beeindruckende Weise ihre Rolle als internationaler Branchentreff und Jahresauftakt untermauert."

Tina Andres (BÖLW) und Karen Mapusua (IFOAM Organics International) bei der Eröffnungsfeier

"Voller Kraft und mit Strategien für die Zukunft präsentierten sich die Akteure hier bei uns in Nürnberg. Es ist tief berührend und erfüllt mich auch persönlich mit großer Freude, welch positive Stimmung in den Hallen zu spüren war. Es ist bemerkenswert, wie vielfältig, inspirierend, lösungsorientiert und nach vorne gewandt diese Branche ist. Bio bleibt und Bio ist Zukunft!“ Petra Wolf

Der deutsche Bio-Markt ist stabil

Die BÖLW-Bilanz lautet: Auch 2022 setzen die Verbraucher auf Bio. Der Bio-Umsatz lag im Jahr 2022 bei 15,3 Milliarden EUR und somit 25 Prozent über dem Vor-Corona-Jahr 2019 und nur 3,5 Prozent unter 2021. Das heißt: Das Umsatzplus aus der Coronazeit konnte weitgehend gehalten werden. 36.548 Bio-Höfe in Deutschland - das ist jeder 7. Hof -wirtschaftete 2022 ökologisch (+3,5%). Auch ein Bio-Flächenzuwachs war um 3,7 % auf 1.869.227 ha zu verzeichnen. Allerdings gab es auch mahnende Worte in Richtung

Bundesregierung, ihr 30 Prozent Öko-Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, um Klimaschutz, Artenvielfalt und Ernährungssicherheit zu stärken.

Bilanz-Pressekonferenz

Leichte Umsatzdelle - aber Konsumenten bleiben bio treu

Der Naturkostfachhandel mit seinem 100-Prozent Bio-Angebot weist für 2022 einen Umsatz von 3,83 Milliarden EUR auf. Er realisiert mit seinen rund 2.200 Verkaufsstellen 6 Prozent der insgesamt 36.000 Lebensmittelverkaufsstellen in Deutschland. Dies entspricht 20 Prozent des gesamten Bio-Umsatzes. Trotz des Rückgangs um 12,3 Prozent im Naturkostfachhandel liegt sein Gesamtumsatz bei rund 2 Prozent über jenem von 2019 (3,76 Milliarden) und damit über dem Niveau vor der Coronapandemie.

Die sonstigen Einkaufsstätten, zu denen Hofläden, Online-Handel (inkl. Lieferdienste), Wochenmärkte, Bäckereien, Metzgereien und Reformhäuser zählen, verfehlten den Umsatz aus dem Jahr 2021. Mit einem Minus von 18 Prozent gegenüber 2021 erreichen sie jetzt 1,97 Milliarden EUR Umsatz und damit 13 Prozent der Bio-Umsätze. Nach dem Run auf die erzeugernahen Einkaufsstätten in den beiden Vorjahren war der Rückgang zu erwarten. Die Einkaufstätten konnten ein Plus von 19 Prozent gegenüber 2019 halten.

Preisentwicklung: In Zeiten hoher Inflationsraten wurden auch Bio-Lebensmittel teilweise teurer. Allerdings deutlich weniger als konventionelle Lebensmittel. Der AMI Verbraucherpreisindex zeigt für Bio-Frischeprodukte eine Preissteigerung von 6,6 Prozent, bei konventionellen Produkten ist sie mit 12,1 Prozent fast doppelt so hoch.


Der globale Biomarkt wächst weiter, aber langsamer

2021 erreichte der Biomarkt fast 125 Milliarden Euro – ein Anstieg von fast 4 Milliarden Euro. Mit 48,6 Milliarden Euro waren die Vereinigten Staaten 2021 der weltweit führende Markt, gefolgt von Deutschland (15,9 Milliarden Euro) und Frankreich (12,7 Milliarden Euro). Die Schweizer Verbraucher*innen gaben am meisten für Biolebensmittel aus (durchschnittlich 425 Euro pro Kopf), und Dänemark hatte mit 13 Prozent des gesamten Lebensmittelmarktes weiterhin den höchsten Biomarktanteil.


FiBL und IFOAM präsentierten die weltweiten Bio-Umsätze 2021


3,7 Millionen Bioproduzentinnen und -produzenten weltweit

Im Jahr 2021 wurden 3,7 Millionen Bioproduzent*innen gemeldet, ein Anstieg von 4,9 Prozent im Vergleich zu 2020. Indien war auch 2021 das Land mit den meisten Bioproduzent*innen (1,6 Millionen Betriebe). Ende 2021 wurden etwas mehr als 76,4 Millionen Hektar biologisch bewirtschaftet, was einem Wachstum von 1,7 Prozent oder 1,3 Millionen Hektar im Vergleich zu 2020 entspricht. Australien hatte die grösste biologisch bewirtschaftete Fläche (35,7 Millionen Hektar), gefolgt von Argentinien (4,1 Millionen Hektar) und Frankreich (2,8 Millionen Hektar). In Afrika, Asien, Europa und Ozeanien nahm die biologische Anbaufläche zu, während sie in Latein- und Nordamerika leicht zurückging. Knapp die Hälfte der Biofläche lag in Ozeanien (35,9 Millionen Hektar). Es folgten Europa mit 17,8 Millionen Hektar und Lateinamerika mit 9,9 Millionen Hektar.


Hochinternationales Angebot und globale Trends

2.765 Aussteller – 222 davon auf der VIVANESS – aus 95 Ländern, präsentierten ihr vielfältiges Produktangebot in den Messehallen und auf der digitalen Eventplattform. Hochwertige Rohstoffe, werterhaltend verarbeitet, innovative Produktideen von Pionieren und Profis neben jungen Start-ups spiegelten die Trends:

“New Glocal“ - eine Re-Regionalisierung und Neuordnung des globalisierten Ernährungssystems sowie eine Fokussierung auf heimische Zutaten und kurze Lieferketten.

“Vegan meets Tradition“ - Klassische Gerichte werden tierfrei nachgeahmt und neu interpretiert

“Less is More“- Reduktion vom Anbau, klimafreundlich in Kreislaufwirtschaft, über ressourcenschonende Verarbeitung bis hin zur Verpackung.

“New Sweeteners“ neue, nicht raffinierte, mineralstoffreiche Süßungsmittel aus Pflanzen und Früchten liefern wertvolle, gesündere Süße.









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