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Forderung nach Transparenz bei Gentechnik auf der ANUGA

  • Autorenbild: BiO ReporterIn
    BiO ReporterIn
  • 17. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Der Trilog zwischen EU-Kommission, -Rat und -Parlament zur Neufassung des Gentechnikrechts ist nach der Sommerpause wieder aufgenommen worden und soll nach dem Willen der dänischen Ratspräsidentschaft bis zum Jahresende seinen Abschluss in einer deregulierten Gentechnikgesetzgebung finden. Was das bedeuten würde, darüber informierten auf der Anuga Vertreter:innen von IFOAM Organics Europe, European Non-GMO Association ENGA, tegut und VLOG, Verband Lebensmittel ohne Gentechnik VLOG. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer hält sich bedeckt.


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Es diskutierten Eric Gall, IFOAM Organics Europe, Alexander Hissting, VLOG, Heike Moldenhauer, ENGA (Moderation) und Fritz Konz, Tegut. (Foto: Karin Heinze)


"Neue Regeln für neue Gentechnik: Was kommt auf die Bio-Branche und den ohne-Gentechnik-Sektor zu?" – das war das Motto der Podiumsdiskussion auf der ANUGA in Köln. Sollte der von der EU-Kommission eingebrachte Deregulierungsentwurf durchgehen, kommt eine ganze Reihe schwerwiegender Herausforderungen auf die Bio- und ohne-Gentechnik-Branche zu. Die beiden Branchen haben viele Aktionen, offene Briefen, Studien, Gutachten und Unterschriftenaktionen unternommen sowie Gespräche in Berlin und Brüssel geführt, um auf die Untragbarkeit der geplanten Änderungen und die Gefahren der Deregulierung neuer Gentechnik für Hersteller, Händler und Verbraucher hinzuweisen. Bisher ohne durchschlagenden Erfolg. Am 4.Oktober diskutierten auf der Anuga Organic Stage Eric Gall vom europäischen Bio-Dachverband IFOAM Organics Europe, Alexander Hissting vom Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) und Fritz Konz vom Einzelhändler Tegut unter der Moderation von Heike Moldenhauer vom europäischen „Ohne Gentechnik“-Verband European Non-GMO Industry Association (ENGA) über die Herausforderungen durch die geplante EU-Deregulierung bei NGT.


Transparenz muss erhalten bleiben

Die Transparenz und Wahlfreiheit für Verbraucher:innen muss erhalten bleiben, darin stimmten alle Panel-Teilnehmenden überein. Das gehe aber nur, wenn alle Arten von Gentechnik, also auch NGT, gekennzeichnet sind und damit, wie bisher, im Handel erkennbar bleiben. Das Panel richtete den dringenden Appell an die Politik, die Transparenz durch Kennzeichnung für Produkte mit Gentechnik aufrecht zu erhalten. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) erklärte im Anschluss an die Diskussionsrunde auf Nachfrage, es sei sehr fraglich, ob es künftig eine Gentechnik-Kennzeichnungspflicht bis zum Endprodukt auch für NGT geben werde. Aus der Perspektive der Betroffenen, der Akteure der Bio- und Ohne-Gentechnik-Lebensmittelwirtschaft, ergibt sich daraus die Frage, ob das Ministerium sich für zuverlässige Regeln für Kennzeichnung und Koexistenz einsetzen wird.


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Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer wurde nicht konkret was die Gentechnik-Frage angeht. (Foto: Karin Heinze)


Weiter Einfluss nehmen für umfassende Gentechnik-Kennzeichnung!

Es ist wichtig, dass Bio- und Ohne-Gentechnik-Unternehmen weiterhin Einfluss nehmen, um politische Entscheider:innen in Berlin und Brüssel auf den dringenden Erhalt der Kennzeichnung, Wahlfreiheit und Koexistenz hinzuweisen. Unter dem Aspekt der großen Bedeutung gentechnikfreier Lebensmittel für die Verbraucher:innen und mit Hinweis auf den konstanten wirtschaftlichen Erfolg der gentechnikfreien Lebensmittelwirtschaft, erklärte Alexander Hissting, VLOG: „Eine umfassende Gentechnik-Kennzeichnung darf nicht ,fraglich‘ sein, sie steht für Verbraucher:inen und Wirtschaft vollkommen außer Frage! Das ist das Minimum, für das Herr Rainer sich in Brüssel einsetzen muss. Das fordern vier von fünf Deutschen laut Umfrage ausdrücklich von ihm persönlich.“


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Fast 80% der Verbraucherinnen und Verbraucher fordern Minister Rainer auf, sich für Kennzeichnung einzusetzen. (Foto: VLOG)


VLOG startet große Kampagne

Deutschlandweit auf öffentlichen Großbildschirmen und online fragen verfremdete Lebensmittel in Form eines Fragezeichens die Betrachter:innen: „Weißt Du, was Du da isst?“ und weisen auf das „Ohne GenTechnik“-Siegel hin. Laut mehreren Umfragen wollen rund 80 bis über 90 Prozent der Menschen in Deutschland auch weiterhin erkennen können, ob ihre Lebensmittel Gentechnik enthalten. Deshalb sagt VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting:

„Wenn die geplante Deregulierung wirklich kommt, könnten bald immer mehr Lebensmittel ,versteckte‘ Gentechnik enthalten. Dann würde das ,Ohne GenTechnik‘-Siegel noch wichtiger. Neben den ebenfalls gentechnikfreien Bio-Produkten böte es dann die einzige Möglichkeit für Verbraucher:innen, Gentechnik im Essen beim Einkauf sicher auszuschließen. Denn wie auch immer die EU-Entscheidung am Ende ausfällt, wird unser Siegel weiterhin Gentechnikfreiheit gewährleisten.“ Den ganzen Artikel auf der VLOG-Website.


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VLOG-Kampagne mit aufmerksamkeitsstarken Motiven.



 
 
 

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