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Rezension: Eine Bohne rettet die Welt

Der Untertitel "Warum die Billigfleisch-Ära zu Ende geht und was Soja damit zu tun hat", sagt schon viel über den Inhalt des Buches aus. Die Sojabohne steht im Mittelpunkt dieses Buches. Die an sich geniale Pflanze steht symbolisch für ein krankes System: Für Agrarindustrie, Pestizide, Gentechnik und Massentierhaltung, die Ökosysteme, das Klima und unsere Gesundheit zerstören. Dabei ist der nachhaltige Umgang mit Soja möglich und löst eine ganze Reihe drängender Probleme auf einmal.

Das Buch. ist im Ecowin Verlag erschienen, 1. Auflage 2022, 182 S., ISBN978-3-7110-0314-0, 24 €, zu bestellen u.a. bei https://www.buch7.de


Wie sich die Ernährung verändert hat - Gründe zur Gründung

Der Salzburger Matthias Krön, Jahrgang 1969, Philosoph, Sinologie und Unternehmer, beschreibt in seinem Buch, wie drastisch sich seit seiner Kindheit die Ernährung und das Verständnis für Lebensmittel verändert haben. Dies und eine tiefschürfende Analyse der Missstände in der globalisierten Agrarindustrie sowie auf den Agrarmärkten, brachte ihn zu der Idee, eine ganz neue Ära einzuläuten und dem derzeitigen System ein transformiertes Öko-System entgegenzusetzen, mit gentechnikfreien, regionalen Sojabohnen aus ökologischem, europäischem Anbau. Doch das war ein langer Weg.


Ebenso unterhaltsam wie informativ beschreibt Krön seine Laufbahn vom Sinologen zum Molkereifachmann und schließlich zum Pflanzenmilch-Spezialisten und Gründer von Donau Soja. Durch all diese Stationen habe er vor allem eines gelernt: “Transformation ist möglich und die Kraft von Ideen und Überzeugungen unfassbar groß.” Er blickt in die Zukunft und zeigt verschiedene vegane Szenarien auf, die sich in der Tendenz heute schon abzeichnen. Pflanzliche Alternativen lassen bereits erstaunliche Wachstumsraten erkennen, sodass Krön es für möglich hält, dass hier eine Transformation auf gesellschaftlicher Ebene stattfindet.


Pro und Kontra Soja

Soja eignet sich hervorragend für die menschliche Ernährung und das ist seit Jahrtausenden auch ihre Bestimmung gewesen. Doch die modernen, fleischdominierten westlichen Diäten und die Gier der Konzerne nach Billigware, brachten die Ernährungssysteme in ein ungesundes Ungleichgewicht. , die zu einem der meistgehandelten Agrarrohstoffe geworden ist und in ihrer jetzigen Handhabung enorm viel Schaden anrichtet, z.B. ist Soja zwischen 2010 und 2020 für die Entwaldung einer Fläche größer als Europa verantwortlich. Krön zeigt die komplexen Verflechtungen auf: Warum Fleisch durch die Externalisierung von Kosten und unfairen Wettbewerb viel zu billig ist, dass die Natur unbedingt Vielfalt braucht, um in Balance zu bleiben und dass wir offensichtlich mit einer Landwirtschaft, die nur noch mit hohen Gaben chemisch-synthetischer Stoffe funktioniert das Ende einer Sackgasse erreicht haben.


Soja ist eine der meist global gehandelten Agrarrohstoffe.


Das Gute in der Sojabohne

Das Buch ist auch eine informative Weltgeschichte der Ernährungsstile. Krön widmet sich vor allem der asiatischen Küche und der Geschichte der Sojabohne. Die proteinreiche Bohne könnte so viel Gutes bewirken, könnte die Welt verändern und zwar zum Besseren. Krön beschreibt die Bohne als Nachhaltigkeitschampion. Die anspruchslose Leguminose dünge sich selbst, brauche keine Gentechnik und keine Pestizide und sei mit rund 40% Proteingehalt und dem Stoff Cholin, der für den Fettstoffwechsel und die Balance des Blutdrucks wichtig ist, hervorragend für die menschliche Ernährung geeignet. Neben diesen Vorteilen habe die Forschung kürzlich den Stoff Spermidin in Soja entdeckt, der Abbaustörungen in den Zellen verhindere oder sogar heilen könne (Demenz, Krebs).


Viele wissenswerte Details eingebunden in die Geschichte eines Gründers und Unternehmers, der mit Sicherheit zur ökologischen Transformation beigetragen hat - ein wirklich lesenswertes Buch. Am Ende resümiert Krön: "Donau Soja war eine Idee, die in der Luft lag. Ich hatte das große Glück Katalysator dieser großartigen Gemeinschaft werden zu dürfen.”


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